Anderstouren

Route 66 – Road closed

Die Route 66 – wer hat noch nicht davon gehört? Welcher Biker träumt nicht davon, einmal diese legendäre Straße hinunter zu brausen, einen Roadsong voll aufgedreht, den Wind im Haar, die Freiheit vor Augen? Auch für uns ist es ein besonderer Moment mit Allaq auf die Route 66 einzubiegen. Unser Navi hat uns zwar eher durch Zufall hierher geführt, doch so können wir der berühmten Straße ein Stück folgen, wie so viele vor uns. Weit kommen wir allerdings nicht. Denn schon bald stehen wir vor dem Schild: Road closed!

Die legendäre Route 66 führte einst als transkontinentale Trasse von Chicago nach LA. Es war DIE Verbindung von Ost nach West, deren bloße Erwähnung bereits Bilder von knatternden Motorrädern an staubigen Tankstellen und raubeinigen Kerlen in Dinern hervorzauberten. Entlang der viel befahrenen Straße entstanden Ortschaften mit Motels, Tankstellen und Restaurants, die alles lieferten, was die Fernreisenden so brauchten.

Doch mit dem Bau der neuen Interstates (Autobahnen) wurde die Route 66 nach und nach ersetzt. Ja, zum Teil folgen die Interstates sogar genau dem ehemaligen Verlauf der Strecke, sodass sie in viele kleine Stücke zerfiel und vollkommen an Bedeutung verlor. Heute wird sie zum Teil nicht einmal mehr gewartet, der Teer ist riesig und von Löchern durchzogen, die Farbe der Fahrbahnmarkierung bröckelt ab, oder sie ist eben gleich ganz gesperrt.

Und mit der Aufgabe der Straße, verkamen auch die Ortschaften, die von den Reisenden und dem Verkehr auf der Route 66 gelebt hatten. Die Leute zogen weg, ihre Häuser verfielen und die Schule hat schon lange geschlossen. In Amboy hält nur noch ein einziges einsames Café mit Tankstelle die Stellung. Doch bei Spitzenpreisen von knapp 7 Dollar pro Galone (wir zahlen sonst drei Dollar) gibt es nur Wenige, die hier anhalten.

Im Inneren des Cafés gibt es Schlüsselanhänger, Tassen und Tshirts der Route 66 zu kaufen, vergilbte Photographien lassen die Blütezeit der „Mother Road“ wieder aufleben. Ein einsamer Oldtimer am Straßenrand erinnert ebenfalls an den einstigen Glanz der Strecke. Ansonsten scheint nicht mehr viel von der Route 66 geblieben zu sein.

Und trotzdem ist es ein erhebendes Gefühl, mit Allaq über ihr raues Gesicht zu rumpeln. Irgendwie wird die Route 66 ja doch immer legendär bleiben und ein Hauch von Abenteuer und Fernweh liegt auch heute noch in der Luft…


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