Eigentlich wollten wir das schon immer: Eine Blockhütte am See in Kanada. Schon als Jugendliche haben wir davon geträumt, uns diesen Traum aber bisher nie erfüllt. Nun sind wir quasi dazu gezwungen worden. Da wir die Zeit, bis Allaq repariert ist, noch überbrücken müssen, sind wir doch in unser Häuschen eingezogen, ein Cottage am See. So steht es zumindest in der Beschreibung. Das Haus ist wunderschön und durch das große Fenster im Wohnzimmer kann man tatsächlich direkt über den See blicken.
Im Morgenlicht liegt er so glatt und einladend da, dass wir nicht widerstehen können und das Kanu zum Ufer hinunter schleppen. Mit Paddeln und Schwimmwesten bewaffnet balancieren wir das Kanu über die glitschigen, mit Algen bedeckten Felsen. Dabei gelingt es uns wie durch ein Wunder, nicht ins Wasser zu fallen und irgendwann auch glücklich an Bord zu sitzen.
Es ist nicht das erste Mal, dass wir gemeinsam Kanu fahren. Allerdings ist es schon eine ganze Weile her und beim letzten Mal ist Christian auch irgendwann im Wasser gelandet, sodass er den Rest der Tour in Boxershorts verbringen musste. In Grönland haben wir uns zudem an einem Zweierkajak versucht und sind wirklich nur Zikzak und gegen die Felsen gefahren. Dafür gelingt es uns heute erstaunlich gut, im gleichen Takt zu paddeln und im Takt der kleinen Wellen. Es fühlt sich ganz natürlich, selbstverständlich an, vielleicht weil das Kanufahren einfach hierher gehört.
Eine bewaldete Insel zieht an uns vorbei und spiegelt sich in dem glatten Wasser. Die Sonne scheint blass durch die Wolken. Es ist herrlich still. Eine Robbe steckt nur einige Meter von uns entfernt die Nase aus dem Wasser. Natürlich möchte sie sehen, wer sich so früh am Morgen auf „ihren“ See verirrt. Allerdings kommt es uns schon etwas komisch vor, dass sich in diesem See die Robben tummeln, Muscheln in allen Farben und Größen den Grund bedeckten und nun auch ziemlich große Wellen hereinrollen. Ich tauche skeptisch den Finger ins Wasser und probier‘ mal. Natürlich ist es salzig. Das hier ist kein See, das hier ist das Meer. Nun bekommen wir doch etwas Respekt, zumal Wind aufkommt und die Wellen größer werden. Da sie seitlich auf das Kanu treffen, beginnt es gefährlich zu schwanken und wir drehen eilig bei…
Nach dieser abenteuerlichen Tour haben wir uns ein Bad in dem mit Holz befeuerten Badezuber auf der Terrasse verdient. Es ist ein herrliches Vergnügen im warmen Wasser zu sitzen, während einem der kalte Wind um die Ohren weht und man den Blick über den See, ach nein, das Meer genießen kann 🙂 Unsere Blockhütte gefällt uns auf jeden Fall und sicher könnte man es hier auch gut aushalten, wenn Meter hoch Schnee liegen würde… Aber dazu wird es wohl hoffentlich nicht mehr kommen. Das Telefon klingelt und ich bin mit einem Satz aus dem Wasser: Toyota ruft an!
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Hey ihr Zwei,
Es freut mich, dass ihr das Beste draus macht.
Ich hiffe Allaq fährt bald wieder.
Ganz liebe Grüße,
Fabian
Danke – das Daumendrücken hat geholfen 🙂
LG Sonja und Christian